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Familie Balser-Theobald



DR. JOHANNS (HANNES) BALSER

Jüngster Bruder meines Vaters Helmut Balser







Eltern

Generalkonsul



Autorin

Karl August

Marie


Else

BALSER

THEOBALD

SCHIMMELPFENNIG

HEUNERT

geh. 02.09.1913 in Tsingtau/China

               verh.                     BALSER


verh. SCHIMMELPFENNIG

* 17.05.1887

* 25.05.1890

*

*

Assenheim/Friedberg

Gießen



+ 27.02.1956

+ 16.02.1981

+

+

Gießen

Darmstadt



68

90




Botschafter


Dr. Johannes

Jutta

BALSER

SCHIMMELPFENNIG

geh. 07.08.1943 in Soest

verh. BALSER

* 18.04.1922

* 29.05.1921

Peking

Soest

+ 18.04.1985

+ 2006

Oslo

Bochum

63

85

2 Töchter 

Jutta

Sabine

BALSER

BALSER

BAUMANN

VON DRYANDEN

* 11.05.1944

* 13.06.1953

Plau/Mecklenburg

Washington/USA


 

4. Sohn von Karl August Balser
Dr. Johannes Balser

Dr. Johannes Balser wuchs als jüngster Sohn des Diplomaten Karl August Balser in seiner Geburtsstadt Peking, Berlin, Wladiwostok und Harbin auf. Nach dem Abitur am Luisengymnasium Berlin kämpfte er im Zweiten Weltkrieg und verheiratete sich 1943 mit Jutta Schimmelfennig, der Tochter eines in China verstorbenen Militärberaters Chiang Kai-sheks. Nach dem Krieg begann er als Schwerversehrter ein Studium an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Er legte 1950 seine Promotion an der dortigen rechts- und staatswissenschaftlichen Fakultät mit einer Dissertation zum Thema Die Stellung der Arbeit im Industrialisierungsprozess Chinas. Eine wirtschaftshistorisch-soziologische Untersuchung ab.

Nach Abschluss des Studiums trat er in den Auswärtigen Dienst ein und fand nach Abschluss der Laufbahnprüfung und einem halben Jahr zur Weiterbildung an der Georgetown University in Washington (1952) Verwendungen in der Zentrale des Auswärtigen Amtes in Bonn sowie an verschiedenen Auslandsvertretungen: 1952 bis 1955 an der Botschaft Washington, 1955 bis 1956 am Konsulat in Atlanta und 1956 bis 1960 an der Botschaft Tokio. Von 1960 bis 1964 war er in Bonn in der Berlinabteilung tätig und im Juni 1964 wurde er als Konsul Erster Klasse zum Botschafter der neugegründeten Botschaft in Malawi ernannt und zog nach Blantyre-Limbe.[2] Nach vier Jahren in Malawi kam er 1968 in die Afrikaabteilung nach Bonn zurück und wurde 1969 für ein Jahr als Fellow beim Center for International Studies an die Harvard University in Cambridge, Massachusetts, USA berufen. Dort konnte er erster Hand die Studentenunruhen in den Vereinigten Staaten beobachten und begutachten sowie Fragen der Europäischen Union im internationalen Kreis bearbeiten. Bald danach kam die Berufung in die Sowjetunion, wo er 1971/1972 den Auftrag hatte, das deutsche Generalkonsulat in Leningrad aufzubauen. Danach diente er 1972 bis 1975 als Chargé d’affaires in Moskau. Mitte der 1970er Jahre war er Chefinspekteur des Auswärtigen Amtes und als solcher insbesondere mit internen Verfahren befasst wie den Berichten und politischen Analysen der Auslandsvertretungen für das Auswärtige Amt.

1978 wurde er Nachfolger von Hermann Kersting Botschafter in Ungarn und bekleidete dieses Amt bis Anfang 1981. In dieser Funktion organisierte er 1979 die Besuche von Bundeskanzler Helmut Schmidt sowie des bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß.

Im Anschluss an Ungarn erfolgte seine Ernennung zum Botschafter in Norwegen als Nachfolger von Edgar von Schmidt-Pauli, der in den Ruhestand trat. Das Amt des Botschafters in Norwegen bekleidete er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand, der mit seinem Todestag und seinem 63. Geburtstag am 18. April, 1985 zusammenfiel. Nach seinem Tod in Oslo wurde er durch Harald Hofmann ersetzt. Johannes Balser hinterließ seine Ehefrau Jutta Balser, geb. Schimmelfennig (1921–2006) und zwei Töchter.

Onkel Hannes hatte große Ähnlichkeit mit Eni, sowohl im Aussehen als auch in der Liebe zur Literatur. Enis Charme und Redegewandtheit hatte er ebenfalls geerbt. Ohne den Krieg und seine schwere Verwundung wäre er vielleicht Filmschauspieler geworden. Der amerikanische Filmschauspieler Gregory Peck erinnerte mich an ihn. Seine Familie hatte er während des Krieges in Plau/Mecklenburg untergebracht, wo Tante Trudi von Oppell wohnte. Dort wurde seine Tochter Jutta geboren, nur wenige Tage nach mir. Großvater hatte während des Krieges dort ein großes Grundstück mit mehreren Tausend Quadratmetern gekauft. Nur ein einziges Haus, das von Tante Trudi, stand darauf. Sie hatte uns während der DDR-Zeit über die Vorgänge informiert. Nach der Wende waren Henning und ich dort und fanden nur noch zwei unbebaute Grundstücke vor. Die waren für eine Bebauung wohl nicht so ideal. Henning klagte auf Rückgabe, und verlor den Prozess. Lediglich die beiden unbebauten Grundstücke wurden rückübertragen. Inzwischen wurde das an einen Wald angrenzende Grundstück dem Wald baurechtlich zugeordnet. Als Bauland blieb das Schnakenloch übrig. Henning prozessiert fleißig, jedoch ohne Erfolg, weiter. Die noch immer existierenden Seilschaften funktionieren. Henning prozessiert, ich habe Inzwischen auf einen Anspruch verzichtet.

Nach dem Krieg war Onkel Hannes mit 23 Jahren noch jung genug, um das Studium der Volkswirtschaftslehre zu absolvieren. Seine Ehefrau Jutta hat ihn in dieser schweren Zeit nicht nur moralisch sehr unterstützt. Nach seiner Promotion im Jahre 1950 ging er auf Anraten seines Vaters in den Auswärtigen Dienst. Jutta erlebte mit ihrem Vater eine ruhelose Kindheit. Bei Diplomaten ist das eben so. Onkel Hannes wurde zunächst in die USA, nach Washington D.C. versetzt. Dort wurde auch seine zweite Tochter Sabine geboren. Onkel Hannes und Familie waren 1956 aus den USA zurück. Er flog nicht gerne, sondern schipperte lieber langsam, aber komfortabel über den großen Teich. Bei der Rekordfahrt der „SS United States“ und Erlangung des Blauen Bandes im Juli 1952 war Hannes an Bord.

1964 wurde er der erste deutsche Botschafter in Malawi/Afrika. Für Jutta sollte dieser Auslandsdienst schicksalhaft werden, denn sie lernte in Blantyre-Limbe den jungen amerikanischen Entwicklungshelfer Fred Bauman kennen. Aus dieser Freundschaft entstand eine Ehe. Auf Juttas Hochzeit im American Embassy Club in Godesberg trafen sich viele Balsers wieder. Auch den beiden alten Freunde von Hannes - Dyckerhoff und Jänecke, der meinen Vater kannte - wurde ich vorgestellt. Zu Onkel Hannes hatte ich ein besonders herzliches Verhältnis. Er erinnerte mich in seinem Aussehen an Eni und im Wesen an den guten Großvater. Er war wie sein Vater, trotz seiner hohen Stellung, ein ausgesprochen bescheidener Mensch, ohne jeglichen Standesdünkel. Ich erzähle heute noch gerne, dass der Herr Botschafter der Putzfrau selbstver-ständlich die Tür öffnete und ihr den Vortritt ließ. Privat fuhr er keinen Mercedes, sondern einen VW Passat. Bei einer Klassenfahrt nach Budapest habe ich ihn in der deutschen Botschaft besucht. Zu Abend gegessen haben wir in einem schönen Restaurant in der Fischer-Bastei. Sehr gefreut hatte sich Onkel Hannes über meine Adresse in Gießen, den Eichendorffring. Er liebte die deutsche Romantik und verehrte den Dichter Eichendorff ganz besonders. Nicht allzu lange vor seinem viel zu frühen Tod führten meine Mutter und ich mit ihm ein Telefongespräch. Wir ahnten nicht, dass es unser letztes Gespräch sein sollte. Er muss seinen Tod bereits erwartet haben, denn er sprach von einer merkwürdigen Krankheit und äußerte gegenüber meiner Mutter, dass er sein Leben gelebt habe. Am Ende des Telefonats waren wir sprachlos.

Hannes und Jutta haben zwei Töchter:
Auf meiner USA-Rundreise 1978 waren Washington und Jutta Baumann, geb. Balser meine erste Destination. Sie wohnt dort noch heute mit ihrem Ehemann Fred Baumann (inzwischen leider verstorben) und den drei Kindern Johanna, Hans und Ellen im eigenen Haus in einer schönen Wohngegend in Arlington. Hans ist mir im Gedächtnis mit dem neuesten Hit über ein Showgirl an der Copacobana von Barry Manilow geblieben. „Her name was Lola, she was a showgirl“ sang er unentwegt und lachte sich darüber kaputt. Fred arbeitete in Washington D. C. in der Kongressbibliothek und Jutta als Deutschlehrerin. Die Baumänner sind eine ausgesprochen warmherzige und großzügige Familie, die mir auch etwas bieten wollte. Mit Jutta und ihren Kindern besuchte ich alle Sehenswürdigkeiten von Washington D.C., Arlington und der Umgebung. Jutta ist, wie ihr Vater und auch Eni, an Literatur interes-siert und erforscht, genau wie mein Bruder Henning, unsere Ahnen. Fred ist leider Anfang 2023 gestorben.

Der arme Hannes hatte es nicht leicht. Neben seinen beiden Töchtern und seiner Ehefrau hatte er auch noch seine Mutter und seine Schwiegermutter im Schlepptau. Else Schimmelpfennig war eine erfolgreiche Autorin von Kinderbüchern und hat ihre Enkelin Jutta in dem Buch „Jutta fährt nach Amerika“ verewigt. Zwischen Eni und Else gab es eine gewisse Konkurrenz. Dazwischen geriet der arme Hannes.

Im Winter 1956 trafen wir uns mit der Familie Hannes Balser bei Onkel Karli auf der Darmstädter Hütte. Endlich lernte ich meine gleichaltrige Cousine, Jutta II genannt, näher kennen. Sie sah aus wie ihr Vater oder, wenn man so will, wie Eni, nur in blond mit blauen Augen

























 








 
 
 
 
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